Storchschnabel macht mutig

Viele von uns kennen vielleicht den wenig beachteten Storchschnabel: Er wächst weitverbreitet in lichten Wäldern oder an Waldrändern. Lateinisch heisst der Storchschnabel geranium robertianum und deutet mit seinem Namen auf die Verwandtschaft zu unseren Fenstergeranien hin. Auffallend an der ganzen Pflanzenerscheinung sind die rot angelaufenen Stängel, die grünen bis rostroten gefiederten Blätter, der intensiv aromatische Duft und die typischen, storchenschnabelförmigen Blütenstände. Wenn sich diese in reifem Zustand öffnen, schleudern sie ihre Samen meterweit in die Umgebung und sichern sich so ihre Vermehrung.

In Urzeiten und in der überlieferten Erfahrungsmedizin diente der Storchschnabel als Erste-Hilfe-Mittel bei Zahnschmerzen und zum Stillen von Blutungen. Hildegard von Bingen verwendete ihn bei Herzkrankheiten und Gemütsstörungen. In Notzeiten oder bei Hungersnöten wurden die Wurzeln ausgegraben und als Gemüse gegessen. 

Neueste Erforschungen der Inhaltsstoffe zeigen, dass unsere Vorfahren den Storchschnabel intuitiv richtig angewendet haben. Heute wird er erfolgreich bei Schuppenflechte, Neurodermitis, nassen und trockenen Ekzemen, Aphthen, Soor, Zahnfleischentzündungen, Halsweh, Angina und so weiter eingesetzt. Der Storchschnabel begünstigt auch den Heilungsverlauf bei Entzündungen der Schleimhäute von Magen und Darm. Ebenso ist er hilfreich bei Harndrang nach Blasenentzündungen (als Pflanzentinktur 3 x 20 Tropfen einnehmen). Auch Vollbäder mit einer Handvoll Kräuter als Absud verstärken die innerliche Heilwirkung.
Beim Pflücken von Storchschnabel spürt man die zerbrechlichen Stängel. Feinstofflich hilft er Menschen, die mental zerbrechlich, mutlos und unschlüssig sind. Auch Schulkinder, die unter Konzentrationsschwäche leiden, profitieren von der stärkenden Wirkung (täglich 3 x 5 Tropfen). Ehepaaren mit Kinderwunsch wird empfohlen, ein Büschel getrockneten Storchschnabel unters Ehebett zu legen. (Text: Roland Vontobel, Bild: Werner Meier)

www.praxisvontobel.ch

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