Fünf Verlage unter einem Dach
Seit dem 1. Januar 2015 sind der Appenzeller Verlag, der Toggenburger Verlag, der orte Verlag und die edition punktuell in Schwellbrunn im ehemaligen Schulhaus Rank zu Hause. Im Januar 2018 ist der Verlag FormatOst dazu gestossen. Die fünf Verlage machen die Liegenschaft aus dem Jahr 1787 zum Verlagshaus. Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte: Es war Wirtschaft, Schulhaus und Kulturhaus. In den 1960er-Jahren war darin zudem das Polizeibüro der Gemeinde Schwellbrunn untergebracht. Auf Anfrage öffnen wir unser Haus gerne für Verlagsführungen.
2015 hatten Marcel und Yvonne Steiner den Verlag im Zuge eines Management-Buy-outs aus der Appenzeller Medienhaus AG herausgelöst und damit dessen Überleben gesichert. Mitte 2022 war die Nachofolgeregelung aufgegleist: Per 1. Juni 2022 haben die Steinegg Stiftung, Herisau, 60 Prozent der Aktien und die Appenzeller Druckerei AG, Herisau, 30 Prozent der Aktien übernommen. 10 Prozent der Aktien bleiben im Besitz des ehemaligen Verlegerehepaars Marcel und Yvonne Steiner. Die operative Leitung des Geschäfts hat per 1. Juli 2022 eine Co-Geschäftsleitung bestehend aus Christine König und Alexandro Isler übernommen. Marcel Steiner bleibt Verwaltungsratspräsident.
Verlagshaus Schwellbrunn
Im Verlagshaus gehen wir unserer Passion nach: dem Büchermachen. Mit FormatOst, dem Appenzeller Verlag und dem Toggenburger Verlag sind wir die Spezialisten für das regionale Sachbuch. Der orte Verlag ist der Ort für Belletristik und die edition punktuell garantiert die professionelle Herstellung von Büchern zumeist in Kleinauflagen im Auftrag Dritter. In unseren fünf Verlagen geben wir im Jahr dreissig Neuerscheinungen heraus, die Backlist umfasst mehr als 700 Titel. Dazu publizieren wir Zeitschriften und Kalender. In unserem Verlagsmagazin «DIE ZEILE» stellen wir dreimal im Jahr unsere Autorinnen und Autoren mit ihren Neuerscheinungen vor und informieren über unsere Arbeit.
Appenzeller Verlag
Der Appenzeller Verlag pflegt das regionale Sachbuch der Ostschweiz, wobei unter Ostschweiz vor allem die beiden Appenzell und der Kanton St. Gallen gemeint sind. Daneben gibt der Appenzeller Verlag verschiedene Kalender sowie seit 1997 die Monatszeitschrift Appenzeller Magazin heraus. Die Wurzeln des Appenzeller Verlags reichen ins Jahr 1844 zurück, wo sich Firmengründer Michael Schläpfer in Herisau als Verleger und Drucker liberaler Kampfschriften einen Namen gemacht hatte. Über vier Generationen blieben die Appenzeller Zeitung und die Druckerei in Besitz der Familie Schläpfer. 1996 wurde aus der Druck und Verlag Schläpfer & Co. AG die Appenzeller Medienhaus AG mit den drei Sparten Appenzeller Zeitung, Appenzeller Verlag und Appenzeller Druckerei. Zwei Jahre später wurde die Firma an die St. Galler Tagblatt AG verkauft und wurde damit Teil der NZZ-Mediengruppe. Das Medienunternehmen beschloss 2014 im Zug eines Konzernumbaus, den Appenzeller Verlag an den langjährigen Geschäftsleiter Marcel Steiner und dessen Frau Yvonne Steiner zu verkaufen. Seit dem 1. Januar 2015 ist der Appenzeller Verlag in Schwellbrunn domiziliert und bildet zusammen mit dem Verlag FormatOst, dem Toggenburger Verlag, dem orte-Verlag und der edition punktuell das Verlagshaus Schwellbrunn.
FormatOst
Den jüngsten Verlag unter dem Dach des Verlagshauses Schwellbrunn gibt es seit Januar 2018: FormatOst. Dieses Format fehlte bis dahin in unserem Verlags-Portfolio. Es störte uns zunehmend, Bücher mit spezifisch sanktgallischen Themen unter dem Label Appenzeller Verlag zu veröffentlichen. Dieses Problem ist nun gelöst. FormatOst ist der Verlag für das Ostschweizer Sachbuch. Hier finden sanktgallische und thurgauische Regionalia eine Heimat; hier erscheinen unter anderem die Neujahrsblätter des Historischen Vereins des Kantons St. Gallens, das Werdenberger Jahrbuch der Historisch-heimatkundlichen Vereinigung der Region Werdenberg sowie Kataloge des Historischen und Völkerkundemusums St. Gallen.
Toggenburger Verlag
Der Toggenburger Verlag pflegt das Sachbuch mit spezifischen Toggenburger Themen. Seit 1996 erscheinen jährlich der Toggenburger Bildkalender und seit 2001 das Toggenburger Jahrbuch. Seit 2004 gibt der Toggenburger Verlag das Toggenburger Magazin heraus, das zweimonatlich erscheint. Die Wurzeln des Toggenburger Verlags reichen ins Jahr 1924 zurück, als in Wattwil die Buchdruckerei Wattwil AG gegründet wurde. Die Firma betrieb eine Druckerei und gab mit dem «Toggenburger» eine Lokalzeitung für das mittlere Toggenburg heraus. In loser Folge erschienen unter der Marke Toggenburger Verlag Bücher mit zumeist heimatkundlichem Inhalt. Im Zug der Veränderungen in der Ostschweizer Medienlandschaft wurde die Buchdruckerei Wattwil AG 1998 an das St. Galler Tagblatt AG verkauft und in Toggenburg Medien AG umbenannt. Die Muttergesellschaft des St. Galler Tagblatts, die NZZ-Mediengruppe, verkaufte den Toggenburger Verlag als Folge eines Konzernumbaus per 1. Januar 2015 an die Appenzeller Verlag AG.
orte Verlag
Im orte-Verlag erscheint Prosa und Lyrik von Autorinnen und Autoren aus der ganzen Schweiz sowie die orte-Literaturzeitschrift mit fünf Ausgaben pro Jahr und der dazugehörigen Poesie-Agenda. Die Literaturzeitschrift orte und der orte Verlag wurden 1974 von Werner Bucher in Zürich gegründet. 1989 zog Werner Bucher mit seiner Frau Irene Bosshart Bucher nach Zelg-Wolfhalden (Appenzell Ausserrhoden), wo sie im «Kreuz» Verlag und Wirtschaft betrieben. 2006 erfüllten sie sich den Traum einer eigenen Liegenschaft in der Rütegg und verlegten Verlag und Wirtschaft nach Oberegg (Appenzell Innerrhoden). Der orte-Verlag brachte in den vierzig Jahren seines eigenständigen Bestehens über 150 Bücher heraus und publizierte 180 Nummern der orte Literaturzeitschrift. Altershalber und krankheitsbedingt wollte Werner Bucher den Verlag an den Aarauer Altphilologen Virgilio Masciadri verkaufen, der jedoch 2014 starb. So wurde der orte-Verlag per 1. Januar 2015 an die Appenzeller Verlag AG verkauft.
edition punktuell
Im Selbstzahlerverlag edition punktuell stellen wir Bücher im Auftrag von Dritten her. Unsere Dienstleistungen umfassen Beratung, Konzeption, Grafik, Fotografie, Lektorat, Korrektorat, Layout, Druck, Bindung und Vertrieb. Die Dienstleistungspalette ist modular aufgebaut und kann individuell den Bedürfnissen der Kunden und Kundinnen angepasst werden. Die in der edition punktuell erscheinenden Bücher, zumeist Biografien, können auch in kleinen Auflagen ab 100 Exemplaren hergestellt werden. Die edition punktuell wurde 2005 gegründet und gehörte zur Appenzeller Medienhaus AG. Die Muttergesellschaft des Appenzeller Medienhauses, die NZZ-Mediengruppe, verkaufte die edition punktuell im Zug eines Konzernumbaus per 1. Januar 2015 an die Appenzeller Verlag AG.