Funkensonntag

In Appenzell Innerrhoden wird der Funkensonntag an einigen Orten gefeiert. Am bekanntesten und grössten ist der Riedfunken. In Herisau und Waldstatt wird der Gidio verbrannt, in Stein der Böögg.

Wo: In Appenzell und einigen anderen Orten Innerrhodens; in Herisau und Waldstatt Verbrennung des Gidios, 
in Stein Verbrennung des Bööggs. 
Wann: Am vierten Sonntag nach Aschermittwoch in Appenzell Innerrhoden; am ersten Sonntag nach Aschermittwoch in Herisau, Waldstatt und Stein.

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Es werden noch einige Funken angezündet im Appenzellerland. Bekannt ist vor allem der Riedfunken in Appenzell, den der Funkenverein Ried baut. Drei Tage dauert der Aufbau des fünfzehn Meter hohen Funkens mit einem Durchmesser von mehr als fünf Metern. Zuoberst thront die «Funkenbaabe» – die Appenzeller Variante des Zürcher Bööggs, der jährlich am Sechseläuten verbrannt wird. 

In Herisau und in Waldstatt wird am Sonntag nach Aschermittwoch der Gidio verbrannt. In Stein wird der Böögg in Begleitung der Guggenmusik und der Bevölkerung durchs Dorf gezogen und dann verbrannt.

Das Anzünden von grossen Feuern gehört zu den Fasnachts- und Fruchtbarkeitsriten und ist ein heidnischer Brauch. Die Feuer wurden ursprünglich angezündet, um den Winter zu vertreiben. Vermutlich kam der Brauch aus dem Vorarlbergischen via Liechtenstein ins Appenzellerland. 

Während der Funkensonntag im Ausserrhodischen am ersten Sonntag der Fastenzeit stattfindet, feiern ihn die Innerrhoder an Laetare, dem vierten Sonntag der Fastenzeit. Das lateinische Wort Laetare bedeutet sich freuen. Der Funkensonntag bildete früher einen Unterbruch und eine Abwechslung zur streng reglementierten Fastenzeit, in der Tanz und Vergnügungen verboten waren. Der späte Innerrhoder Termin hat mit dem Mondwechsel und dem Frühlingsanfang zu tun: Mit dem Abbrennen des Holzhaufens soll der Frühling angekündigt werden. 

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