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«Lina ist ein harter Brocken», sagt Laura, «eine verbitterte, alte Frau. Eine, die viel zu erzählen hat und dennoch lieber schweigt. Oder ein bisschen flucht und dabei die Stirn runzelt.» Trotzdem besucht die junge Frau sie regelmässig im Altersheim. Sie ist sich sicher, dass Lina nicht immer so war. Dass in ihr noch immer diese junge, tanzende Poetin schlummert.
«Niemand tanzt so schön wie Lina», hat Lauras Grossvater immer gesagt. Und er musste es wissen. Mit Lina ist ihm die Welt aufgegangen. Damals, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, im Toggenburg, als für kurze Zeit alles gut schien. Und dann hat er gelacht und Lina eine Geschichte erzählt. Über den Säntis und all die komischen Gestalten, die ihn bewohnen. Keiner konnte Lina so zum Lachen bringen wie er.
Was ist passiert? Dass Lina ihn nicht mehr hat sehen wollen, den Säntis? Laura will es lüften. Dieses Geheimnis, das wie ein schwarzer Schatten über Lina liegt.
Karin Künzle, 1988, wuchs auf einem Bauernhof im Toggenburg auf. Als freischaffende Hebamme begleitet sie Frauen bei Hausgeburten und betreut Familien vor und nach der Geburt. Sie lebt und arbeitet im Appenzellerland.