Botzerössli

Botzerössli sind Pferdeattrappen aus Holz. Sie werden von Kindern und Erwachsenen geritten, die ausgediente Feuerwehruniformen tragen. Der Brauch entstand wahrscheinlich Ende des 19. Jahrhunderts im süddeutschen Raum. Damals amüsierte sich das Volk gern über das Militär. Dass in Appenzell Botzerössli durch die Gassen galoppieren, ist dem Engagement des Fasnachtsvereins zu verdanken. 

Wo: Appenzell.
Wann: Am Vorabend des Schmutzigen Donnerstags, am Schmutzigen Donnerstag und am Fasnachtssamstag.

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Die Fasnacht beginnt in Appenzell Innerrhoden mit dem «Ommetrommere». Am Vorabend des Schmutzigen Donnerstags marschieren kleine und grosse Tambouren durch die Gassen Appenzells. Sie treiben die Botzerössli an. Dabei handelt es sich um kleine Pferde aus Holz mit einem Loch im Rumpf, sodass die Reiter hindurchschlüpfen und den Pferdekörper mithilfe eines Lederriemens über die Schultern befestigen können. Die kleinen und grossen Reiter tragen Feuerwehruniformen, haben geschminkte Gesichter und reiten auf ihren Botzerössli übermütig durch die Gassen. 

Man nimmt an, dass der Brauch aus dem süddeutschen Raum stammt. Wahrscheinlich hat sich diese Art des närrischen Treibens Endes des 19. Jahrhunderts entwickelt, als das Volk dem Militär wenig Respekt entgegenbrachte. Die Reiter der Botzerössli trugen Militäruniformen und sollen derbe Sprüche vorgetragen haben. 

Bis 1906 ist ein Fasnachtsreiter für das Dorf Urnäsch bezeugt. Heute gibt es Botzerössli nur noch in Appenzell Innerrhoden. Kurz bevor der Brauch auch in Appenzell einzuschlafen drohte, hat der Fasnachtsverein die alten Rössli restauriert. Zu sehen sind die Botzerössli am Vorabend des Schmutzigen Donnerstags, am Schmutzigen Donnerstag sowie am Fasnachtssamstag.

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